4. Sitzung der gemeinsamen Arbeitsgruppe
M. Türker ARI
03.09.2013
Sehr geehrter Herr Minister Stoch,
sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter des Kultusministeriums und der türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg,
meine Damen und Herren,
Was verstehen wir unter guter Bildung? Wie sollte sie aussehen? Mit diesen Fragen befassten sich viele der bekanntesten Wissenschaftler und Philosophen des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit erlebte die moderne Wissenschaft eine grundlegende Evolution und bis heute sind sich Forscher und Gelehrte einig, dass sie für die Organisation moderner Bildungs- und Lernprozessen prägend war. Denn obwohl es im Kern darum ging, das Universitätswesen auf eine verlässliche Grundlage zu stellen, trugen die Wissenschaftler mit ihren neuen Denkansätzen auch zur Schaffung und Etablierung eines modernen Bildungswesens bei. An dieser Stelle möchte ich auf Wilhelm von Humboldt verweisen.
Unter Friedrich Wilhelm III. initiierte er unzählige Reformen und leitete das neugegründete Institut für Religion und Erziehungswissenschaften. Zu den großen Errungenschaften Humboldts zählen unter anderem auch die Einrichtung von Gymnasien und Abiturprüfungen.
Die dynamischen Diskussionen dieser Zeit über die Gründung eines modernen Bildungssystems, in deren Verlauf grundlegende wissenschaftliche und bildungspolitische Konzepte aus philosophischer Sicht betrachtet wurden, sind sehr interessant. Leider ist unsere Zeit heute sehr begrenzt. Ich werde daher nicht weiter auf Definitionen von Sein und Wirklichkeit eingehen. Anmerken möchte ich jedoch, dass die Thesen Kants und anderer großer Philosophen nach ihm den Grundstein eines reformierten Bildungssystems in Deutschland legten – oder, um bei den Worten Fichtes und Humboldts zu bleiben: „Wissen ist an sich schon ein Teil der menschlichen Kultur.“
Meine Damen und Herren,
der Grund, sich den Reformprozess des deutschen Bildungssystems im 19. Jahrhundert anzusehen, liegt auf der Hand: Im Moment erleben wir auch in Baden-Württemberg wieder einen Reformprozess. Seit die neue rot-grüne-Landesregierung am 12. Mai 2011 an die Macht kam, hat sich das Leben vieler türkischer Familien in diesem Land verändert. Daher verfolgen wir diesen Reformprozess sehr aufmerksam.
So wurde beispielsweise die verbindliche Grundschulempfehlung abgeschafft. Eltern haben nun die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, auf welche Schule ihr Kind nach der vierten Klasse gehen soll. Des Weiteren wurde das Konzept der „Gesamtschulen“ weiterentwickelt und immer mehr baden-württembergische Schulen beschließen, Gesamtschule zu werden. Auch diese Entscheidung wird von türkischen Eltern begrüßt, da vielen Kinder so die Möglichkeit gegeben wird, sich besser zu entfalten und höhere Bildungsabschlüsse zu erwerben. Auch im Bereich der Sprachförderung wurden große Fortschritte erzielt: So beschloss die SPD Fraktion des Landtags, im Schuljahr 2015-2016, an drei Baden-württembergischen Gymnasien Türkisch als dritte Fremdsprache anzubieten. Wir sind der festen Überzeugung, dass das Beherrschen der eigenen Muttersprache eine Voraussetzung für das Erlernen anderer Sprachen ist und Teil der Identität jedes Menschen mit interkulturellen Wurzeln. Angesichts der starken wirtschaftlichen Entwicklung meines Landes ist die Kenntnis der türkischen Sprache darüber hinaus auch eine wichtige Kompetenz zukünftiger Fachkräfte in der internationalen Wirtschaft.
Erlauben Sie mir, an dieser Stelle zu betonen, dass es den Erwartungen der türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg entspricht, die türkische Sprache in die Lehrpläne aufzunehmen und als reguläres Schulfach anzubieten.
Sehr geehrter Herr Minister Stoch,
meine Damen und Herren,
der türkische Philosoph und Schriftsteller Necip Fazıl sagte einst: „Um gigantische Errungenschaften zu hinterlassen, muss man wie eine Ameise arbeiten.“
Unsere Gemeinde in Deutschland arbeitet hart. Darüber hinaus ist die türkische Gemeinde in Baden-Württemberg ein Teil des türkischen Volkes, in und außerhalb der Türkei. Wir sind auf unsere Gemeinde stolz und sehen sie als ein wertvolles Potential für die zukünftige Entwicklung der Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland. Wir haben dieses Potential auch schon einmal gesehen als Herr Ministerpräsident Winfried Kretschmann vom 14. bis zum 19. Oktober 2012 in die Türkei reiste.
Bildung ist für die türkische Gemeinde in Deutschland und alle türkischen Kinder und Jugendlichen eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Auch wir im Generalkonsulat setzten diesen Schwerpunkt und messen der Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg daher große Bedeutung bei. Ich denke, dass wir gemeinsam schon Vieles erreicht haben und in den kommenden Jahren noch viel erreichen können. In diesem Sinne bedanke ich mich von Herzen für die gute Zusammenarbeit und sage Ihnen auch für die Zukunft gerne unsere Hilfe und Unterstützung zu.
Ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass dieses Treffen eine weitere Gelegenheit ist, die Wünsche der türkischen Gemeinde anzusprechen und gemeinsam an ihrer Erfüllung zu arbeiten.
Vielen Dank.
sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter des Kultusministeriums und der türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg,
meine Damen und Herren,
Was verstehen wir unter guter Bildung? Wie sollte sie aussehen? Mit diesen Fragen befassten sich viele der bekanntesten Wissenschaftler und Philosophen des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit erlebte die moderne Wissenschaft eine grundlegende Evolution und bis heute sind sich Forscher und Gelehrte einig, dass sie für die Organisation moderner Bildungs- und Lernprozessen prägend war. Denn obwohl es im Kern darum ging, das Universitätswesen auf eine verlässliche Grundlage zu stellen, trugen die Wissenschaftler mit ihren neuen Denkansätzen auch zur Schaffung und Etablierung eines modernen Bildungswesens bei. An dieser Stelle möchte ich auf Wilhelm von Humboldt verweisen.
Unter Friedrich Wilhelm III. initiierte er unzählige Reformen und leitete das neugegründete Institut für Religion und Erziehungswissenschaften. Zu den großen Errungenschaften Humboldts zählen unter anderem auch die Einrichtung von Gymnasien und Abiturprüfungen.
Die dynamischen Diskussionen dieser Zeit über die Gründung eines modernen Bildungssystems, in deren Verlauf grundlegende wissenschaftliche und bildungspolitische Konzepte aus philosophischer Sicht betrachtet wurden, sind sehr interessant. Leider ist unsere Zeit heute sehr begrenzt. Ich werde daher nicht weiter auf Definitionen von Sein und Wirklichkeit eingehen. Anmerken möchte ich jedoch, dass die Thesen Kants und anderer großer Philosophen nach ihm den Grundstein eines reformierten Bildungssystems in Deutschland legten – oder, um bei den Worten Fichtes und Humboldts zu bleiben: „Wissen ist an sich schon ein Teil der menschlichen Kultur.“
Meine Damen und Herren,
der Grund, sich den Reformprozess des deutschen Bildungssystems im 19. Jahrhundert anzusehen, liegt auf der Hand: Im Moment erleben wir auch in Baden-Württemberg wieder einen Reformprozess. Seit die neue rot-grüne-Landesregierung am 12. Mai 2011 an die Macht kam, hat sich das Leben vieler türkischer Familien in diesem Land verändert. Daher verfolgen wir diesen Reformprozess sehr aufmerksam.
So wurde beispielsweise die verbindliche Grundschulempfehlung abgeschafft. Eltern haben nun die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, auf welche Schule ihr Kind nach der vierten Klasse gehen soll. Des Weiteren wurde das Konzept der „Gesamtschulen“ weiterentwickelt und immer mehr baden-württembergische Schulen beschließen, Gesamtschule zu werden. Auch diese Entscheidung wird von türkischen Eltern begrüßt, da vielen Kinder so die Möglichkeit gegeben wird, sich besser zu entfalten und höhere Bildungsabschlüsse zu erwerben. Auch im Bereich der Sprachförderung wurden große Fortschritte erzielt: So beschloss die SPD Fraktion des Landtags, im Schuljahr 2015-2016, an drei Baden-württembergischen Gymnasien Türkisch als dritte Fremdsprache anzubieten. Wir sind der festen Überzeugung, dass das Beherrschen der eigenen Muttersprache eine Voraussetzung für das Erlernen anderer Sprachen ist und Teil der Identität jedes Menschen mit interkulturellen Wurzeln. Angesichts der starken wirtschaftlichen Entwicklung meines Landes ist die Kenntnis der türkischen Sprache darüber hinaus auch eine wichtige Kompetenz zukünftiger Fachkräfte in der internationalen Wirtschaft.
Erlauben Sie mir, an dieser Stelle zu betonen, dass es den Erwartungen der türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg entspricht, die türkische Sprache in die Lehrpläne aufzunehmen und als reguläres Schulfach anzubieten.
Sehr geehrter Herr Minister Stoch,
meine Damen und Herren,
der türkische Philosoph und Schriftsteller Necip Fazıl sagte einst: „Um gigantische Errungenschaften zu hinterlassen, muss man wie eine Ameise arbeiten.“
Unsere Gemeinde in Deutschland arbeitet hart. Darüber hinaus ist die türkische Gemeinde in Baden-Württemberg ein Teil des türkischen Volkes, in und außerhalb der Türkei. Wir sind auf unsere Gemeinde stolz und sehen sie als ein wertvolles Potential für die zukünftige Entwicklung der Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland. Wir haben dieses Potential auch schon einmal gesehen als Herr Ministerpräsident Winfried Kretschmann vom 14. bis zum 19. Oktober 2012 in die Türkei reiste.
Bildung ist für die türkische Gemeinde in Deutschland und alle türkischen Kinder und Jugendlichen eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Auch wir im Generalkonsulat setzten diesen Schwerpunkt und messen der Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg daher große Bedeutung bei. Ich denke, dass wir gemeinsam schon Vieles erreicht haben und in den kommenden Jahren noch viel erreichen können. In diesem Sinne bedanke ich mich von Herzen für die gute Zusammenarbeit und sage Ihnen auch für die Zukunft gerne unsere Hilfe und Unterstützung zu.
Ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass dieses Treffen eine weitere Gelegenheit ist, die Wünsche der türkischen Gemeinde anzusprechen und gemeinsam an ihrer Erfüllung zu arbeiten.
Vielen Dank.
Makbule Koçak Kaçar
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